Bergfahrt zum Hohen Dachstein (16. Juni bis 19. Juni 2011)
Am 16. Juni 3:00 Uhr morgens stieg ich ins Auto und machte mich auf den Weg zu Micha. Dann ging es weiter nach Frankfurt, Jens und Peter abholen, anschließend nach Müllrose, wo Dietmar schon auf uns wartete. Als auch seine Utensilien verstaut waren und er den letzten freien Platz im Auto einnahm, ging es los, hin zum eigentlichen Startpunkt unserer Bergtour, nach Gosau. Dort trafen wir am vereinbarten Punkt auf Frank. Jetzt waren wir komplett.
Um 14:15Uhr starteten wir vom Parkplatz am Vorderen Gosausee. Er liegt eingekeilt zwischen zwei Bergflanken auf ca. 930m. Beginnend am linken Ufer des Vorderen Gosausee's führte uns der Wirtschaftsweg in süd-östlicher Richtung bis zum Hinteren Gosausee (1.150m). Hier am Talende ist ein Felsaufschwung von ca. 1.000 Höhenmeter bis zur Adamek-Hütte zu überwinden.
Das Wetter war anfangs noch sonnig und schwül, wechselte zu einem leichten Schauer, dem ein wolkenloser Himmel folgte, so dass der größte Teil des Weges zur Adamek-Hütte bei herrlichem Sonnenschein begangen wurde. Doch zum Ende hin zogen mehr und mehr Wolken auf und nach dem ich gerade meinen Rucksack im Windfang vor dem Eingang der Hütte absetzte, begann es zu regnen!
Am nächsten Morgen starteten wir trotz des miesen Wetters um ca. 8:20 Uhr zum Gipfel des Hohen Dachsteins. Nebel und Nieselregen begleiteten uns, schränkten die Sicht ein und erschwerten so das Finden des optimalen Weges. Nach einer Stunde erreichten wir den Gosaugletscher und Micha befand nun, dass die Steigeisen anzulegen sind. Ca. 10:40 Uhr gelangten wir zur Oberen Windlucke, dem Einstieg zum versicherten Aufstieg über den Westgrat auf den Hohen Dachstein. Es folgte leichte Kletterei. Trotzdem ist es ratsam, sich an einigen glitschigen Felspassagen in das Seil einzuklinken. Aber dann, ca. 11:30 Uhr, tauchte vor uns eine gittermastartige Stahlkonstruktion aus dem Nebel auf: das Gipfelkreuz. Wir sind also am höchsten Punkt des Dachsteinmassivs angekommen. Peter übernahm den Schreibkram und trug uns ins Gipfelbuch ein. Nach wohlverdienter Rast und obligatorischem Gipfelfoto (siehe oben), worauf wir und das Kreuz nur schemenhaft, der Nebel aber umso deutlicher zu erkennen sind, ging es an den Abstieg über dem Randkluftsteig in Richtung Hallstätter Gletscher. Noch bevor wir die Simonyscharte erreichten, brach die Wolkendecke auf. Die Scharte liegt in einer Felsader, die den Gosauer- vom Hallstätter Gletscher trennt. Das ermöglichte uns einen herrlichen Blick auf die Adamek-Hütte und den am Vormittag begangenen Weg über den Gosaugletscher.
Nach einer kurzen Rast ging es größtenteils über versicherten Fels hoch zur Steinerscharte. Hier wechselten wir auf die Gosauer Seite und begannen mit dem Abstieg zur Adamek-Hütte, die wir ca. 16:00 Uhr erreichten. Wir belegten so ziemlich die gesamte Terrasse mit uns und unseren zum Trocknen ausgelegten Zeugs. Unsere tschechische Wirtin versorgte uns mit den gewünschten Getränken, so konnten wir uns nach der erfolgreichen Tour bei herrlichem Sonnenschein auf der Terrasse erholen. Nur der Gipfel des Hohen Dachsteins stand von Wolken umhüllt.
Am folgenden Morgen hingen die Wolken am Berg fest und es regnete. Um 9:00 Uhr begannen wir mit dem Abstieg. Unten am Parkplatz angekommen, luden wir die Rucksäcke ins Auto, legten die Klettersteigausrüstung an und begaben uns zum Laserer Alpin-Steig. Er beginnt unterhalb des Wirtschaftsweges am Steilufer des Vorderen Gosausee's, führt über eine Seilleiter die Felswand hoch und nach etwas Kletterei zu einer Seilbrücke. Nach deren Überquerung ist man auch bald am Ausstieg. Dauer ca. 40 Minuten. Den Rest des Tages regnete es in Strömen. Wir übernachteten in einer netten Pension in Gosau Hintertal.
Sonntag war das Wetter dann so verlockend, dass wir noch einen Klettersteig gehen konnten. Es wurde einer am Predigtstuhl in der Nähe von Bad Goisern gewählt. Leider verpassten wir den Abzweig zu dessen Einstieg. Oben angekommen, wurde dann der Abstieg über den Klettersteig durchgeführt. Mit Gegenverkehr war an diesem Tag nicht zu rechnen. Gegen Mittag ging es auf die stundenlange Fahrt nach Hause. Es war eine abwechslungsreiche Bergfahrt mit duften Bergfreunden und es hat Spaß gemacht.
Burkhard Karge
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